Evaluation Förderperiode 2021-2027

Das Ziel der Evaluation des ESF+ ist die Information der Öffentlichkeit und relevanter Stakeholder über den Einsatz der EU-Mittel sowie die Entwicklung evidenzbasierter Handlungsempfehlungen. Mit der Evaluation des ESF+ in Bayern wurde das unabhängige Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik beauftragt. Die Ergebnisse der Evaluationen werden auf dieser Webseite veröffentlicht.

Evaluierungsplan

Als Grundlage für die Evaluation muss nach EU-Recht ein Evaluierungsplan erstellt werden. Dieser gewährleistet Transparenz über die durchgeführten Evaluationen, stellt deren Qualität sicher und ermöglicht ein fundiertes Programm-Management auf Basis der Evaluationsergebnisse. Der Evaluierungsplan wurde vom Begleitausschuss auf Basis eines Vorschlags von der Verwaltungsbehörde beschlossen.

Evaluierungsplan

Die Evaluation des ESF+ in der Förderperiode 2021 bis 2027 umfasst vier Analyseebenen:

  • Vertiefende Evaluationen ausgewählter Förderaktionen
  • Vertiefende Evaluation eines Vorhabens strategischer Bedeutung
  • Thematische Evaluationen auf Ebene der spezifischen Ziele
  • Programmübergreifende Evaluation

Im Rahmen der vertiefenden Evaluationen sollen bisher noch nicht evaluierte und/oder besonders relevante Förderaktionen einzeln analysiert werden. Gleiches gilt für das Vorhaben strategischer Bedeutung, das einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der Ziele des ESF+ Programms leisten soll und im Laufe der Förderperiode von der Verwaltungsbehörde ausgewählt wird. Bei den thematischen Evaluationen soll je spezifischem Ziel über mehrere Förderaktionen hinweg ein ausgewähltes Schwerpunktthema intensiver analysiert werden. Die programmübergreifende Evaluation bewertet den gesamten Beitrag des ESF+ Programms zu den europäischen Zielen.

Evaluationszwischenberichte

Evaluation des Berufsvorbereitungsjahres BVJ „Neustart“

Das Berufsvorbereitungsjahr BVJ „Neustart“ unterstützt besonders benachteiligte junge Menschen ohne Ausbildungsplatz. Dabei ermöglicht die ESF-Förderung eine umfangreiche sozialpädagogische Betreuung und kleinere Klassen. Während des Berufsschuljahres kann der Mittelschulabschluss nachgeholt werden. Am Ende ist der Übergang in Ausbildung oder in ein berufsvorbereitendes Regelangebot möglich.

Zu „Neustart“ liegen erste Evaluationsergebnisse vor, die auf Interviews, einer Analyse der Projektkonzepte und der Auswertung von Teilnehmendendaten beruhen. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass die Umsetzung bisher planmäßig verläuft und „Neustart“-Klassen an vielen Standorten in Bayern eingerichtet worden sind. Problematisch könnten möglicherweise die hohen Verwaltungsaufwände für Schulaufwandsträger und Berufsschulen sein.

Der Bedarf für die sozialpädagogischen Betreuung, die das Kernelement von „Neustart“ bildet, ließ sich in den Interviews klar bestätigen. Obwohl die Teilnehmenden häufig erhebliche (auch psychische) Probleme und Benachteiligungen aufweisen, scheint eine Stabilisierung der Teilnehmenden im erwarteten Umfang zu gelingen. So blieb die Mehrzahl der Teilnehmenden des ersten Jahrgangs (Schuljahr 2023/24) in der (Berufs-)Schule oder fand einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz. Angesichts der schwierigen Zielgruppe von „Neustart“ ist der Anteil der Abbrüche mit unter 10 % als unproblematisch einzustufen.

Wie sich der Verbleib der nachfolgenden Jahrgänge entwickelt, welche Rolle das Nachholen von Schulabschlüssen spielt und welche Erfolgsfaktoren am wichtigsten sind, wird weiter von der Evaluation untersucht. Hierzu sind Fallstudien an verschiedenen Standorten und standardisierte Befragungen geplant.

Evaluation des Berufsvorbereitungsjahres BVJ „Neustart“

Broschüre, A4, 77 Seiten
Verwaltungsbehörde ESF in Bayern, Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik
Fassung: 21.01.2025

Ergebnisse des Berichts zum Berufsvorbereitungsjahr „Neustart“ in einfacher Sprache